27
Jan
2007

Unerklärliches erklären

Wie schon öfter erwähnt, habe ich den Verdacht, dass der Begriff Emergenz in Systembeschreibungen mehr dem Verschleiern, als der Erklärung von Effekten dient. (Siehe auch Habermas:Zur Logik der Soziologie, 1969 - Suhrkamp - meine Beschreibung zu dem Buch: alt aber gut). Das man Diskrepanzen zwischen Vorstellung und Realität, zwischen Prognose und Wirklichkeit, zwischen Intention und Effekt auch anders beschreiben kann, soll ein Beispiel aus der Technikgeschichte (deren gibt es viele) zeigen:

Kann man die Idee, die hinter einer Innovation ("Erfindung")steht überhaupt in einen Zusammenhang mit deren Nutzung denken?

Ein Beispiel: Thomas A. Edison versuchte Ferngespräche (die grundsätzlich an schlechter Sprachqualität litten) mittels eines "Phonographen" reproduzierbar und somit "dokumentenecht" zu machen. Was für die Geschäftswelt gedacht war, wurde kommerziell zuerst für sprechende Puppen eingesetzt und so später der Vorläufer allen technisch reproduzierten Lärms (Schellack, CD, MP3,...)

Was macht uns glauben, dass Web-Innovationen vorhersagbare Nutzung bedingen? Wieso sollten wir Angst haben, dass unter solchen Voraussetzungen die Nutzung der gegebenen Internettools nicht steuerbar ist?

25
Jan
2007

Heureka

Auch ein blindes Huhn......, wie ich hat manchmal Glück. Meiner Fragestellung, ob Medienemergenz Medien oder doch eher Menschen meint, wird gerade durch einen weltweiten Großversuch nachgegangen.

Titel der Simulation: Web2.0

Ich möchte allen, die an dieser Simulation teilnehmen an dieser Stelle danken und gleichzeitig bitten, einige (sekundär-) Erfahrungen an mich weiter zu leiten.

5
Jan
2007

technorati

Was macht man nicht alles für ein bisschen Popularität!Technorati Profile

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4
Jan
2007

Worum es geht

Emergenz ist für mich nicht irgend ein Fremdwort. Es begegnet mir oft, um im Bereich Sozialwissenschaften das Unerklärliche zu bezeichnen. Frei nach Adorno: Sie glauben mit der Benennung den Dingen habhaft zu sein (siehe Th. Adorno: Theorie der Halbbildung)

Meine Beschäftigung mit dem Thema Emergenz hat mich allerdings dazu ermutigt, mehrere Standpunkte des Überdenkens und der Reflexion einzunehmen. Zwar ist durch die Zeitstruktur des Blogs meine Argumentation umgedreht worden, trotzdem kann sie hoffentlich nachvollzogen und diskutiert werden.

Die eigentlichen Dialektiken sind als "diskussionskerne" im Blog ausgewiesen.

Danke für jeden Kommentar

19
Jun
2005

Heute am Sonntag.....

habe ich was interessantes im Radio gehört (Ö1 14.00 - 15.00h - Der deutsch-amerikanische Psychoanalytiker Arno Gruen sprach über sein neues Buch "Der Wahnsinn der Normalität". Zwei Dinge sind mir in Erinnerung geblieben:

1. Er interpretierte eine Wahlrede George W. Bushs folgendermaßen: Fakten spielen keine Rolle; als starker Präsident könne Bush ein vollkommenes, stimmiges (mediales) Weltbild schaffen. Für Leute mit nur schwach ausgeprägtem Sebst ist das natürlich ein attraktives Angebot.

2. Er erwähnte eine englische Studie, die 1941 mit 1000 deutschen Kriegsgefangenen gemacht wurde: Es ging um die Frage, wer sich vollständig in das autoritäre Nazi-Regime einfügte bzw. unter welchen Voraussetzungen sich Widerstandspotential entwickelte. 15% der Befragten glaubten fest an die Rechtmäßigkeit des autoritären Regimes; die Kindheitsentwicklung dieser Personen war ausnahmslos von einer autoritären distanziert-emotionsarmen Familienstruktur geprägt. Weitere 15% entwickelten sehr früh Widerstand gegen das Regime; ihre Kindheit kannte wenig Autoritäres, bzw. war von Nähe und Zärtlichkeit geprägt. Die restlichen 70% füllten das Spektrum zwischen diesen Polen.

Warum ist mir as wichtig geworden?
Ich denke bei Medienemergenz nicht nur an Technik, die komplex genug ist, selbstentfaltende Eigenschaften und entwickeln. Ich denke auch eine eine mögliche Selbstentfaltung der Kommunikate (d.s. auch Weltbilder), die (so sie unbefragt bleiben) zu autoritären Strukturen werden können. Wo könnte bei einem solchen Szenario noch eine widerständige, sich selbst bewußte Identität wachsen?
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